In der kommenden Sitzung am 28. Oktober 2022 wählt der Bundesrat einen neuen Präsidenten, seine beiden Stellvertreter, neue Ausschussvorsitzende und weitere Personalien für das Geschäftsjahr 2022/2023, das zum 1. November beginnt.
Im Anschluss berät die Länderkammer über Gesetze aus dem Bundestag, eingereichte Landesinitiativen und Gesetzentwürfe der Bundesregierung wie zum Beispiel die Pläne für ein Bürgergeld und für eine Wohngeldreform. Der Umfang der Tagesordnungspunkte kann sich allerdings durch Vertagung in den Ausschüssen, weitere Zuleitungen aus den Ländern oder fristverkürzte Beratungsgänge bis zum Beginn der Plenarsitzung noch verändern.
Mehr Informationen zur Tagesordnung:
1026. Sitzung des Bundesrates - Tagesordnungspunkte
Livestream der Plenarsitzung:
Livestream Bundesrat
Für die Freie Hansestadt Bremen nehmen der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Bovenschulte, Bürgermeisterin Dr. Schaefer, Senatorin Stahmann und der Bevollmächtigte beim Bund, Staatsrat Dr. Joachim, teil.
Die Länderkammer wird sich mit gleich vier Bremer Anträgen beschäftigten (in Reihenfolge der Tagesordnung):
Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Geldwäschegesetzes zur Bekämpfung von Geldwäsche im Bereich des Berufssports (TOP 09) Der Gesetzesantrag enthält im Wesentlichen eine Erweiterung des Kreises der Verpflichteten im Geldwäschegesetz (GwG) um der Finanzkriminalität im Umfeld des Profisports entgegenzutreten. Vorgesehen ist, dass zukünftig Profisportvereine unter die Regelung des Geldwäschegesetzes fallen sollen. Der Bundesrat wird final über den Antrag abstimmen.
Entschließung des Bundesrates zur Ausweitung der Unternehmenshilfen zur Bewältigung gestiegener Energiepreiskosten (TOP 15) Bremen und Berlin setzen sich mit diesem Entschließungsantrag dafür ein, die Unternehmenshilfen zur Bewältigung gestiegener Energiepreiskosten auszuweiten - und dabei insbesondere kleine und mittlere Betriebe wie zum Beispiel Bäckereien einzubeziehen. Der federführende Wirtschaftsausschuss hat die Entschließung nach Maßgabe gefasst, sie liegt nun dem Plenum zur finalen Abstimmung vor.
Entwurf eines Gesetzes zur Änderung von § 24 Absatz 1 des Baugesetzbuches (TOP 42) Mit diesem Antrag wir die Bundesregierung aufgefordert, den Kommunen eine bessere rechtliche Handhabe zur Ausübung eines Vorkaufsrechts bei größeren Wohnungsbeständen einzuräumen. Die Bremer Initiative wird in der morgigen Sitzung von Bürgermeisterin Dr. Schaefer vorgestellt und den Ausschüssen zur Beratung zugewiesen.
Entschließung des Bundesrates für ein Energieschulden-Moratorium zur Abwendung von Energiesperren (TOP 43) Mit einem Entschließungsantrag macht sich Bremen für die Einführung eines Energiesperren-Moratoriums stark. Durch diesen Aufschub sollen Energiekunden geschützt werden, die durch die geplante Einführung der Gas- und Strompreisbremse nicht ausreichend oder nicht rechtzeitig entlastet werden. Vorgeschlagen wird u.a die Schaffung der Möglichkeit einer zinsfreien Ratenzahlungr, damit Energiesperren abgewendet werden. Zu dem TOP hat der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Bovenschulte eine Rede angekündigt.
Neben den Länderinitiativen stehen viele für Bremen wichtige Gesetzentwürfe auf der morgigen Tagesordnung, wie z.B. die Einführung des Bürgergelds. Die Bundesregierung will die Grundsicherung zu einem modernen Bürgergeld fortentwickeln und so die staatliche Unterstützung bürgernäher, unbürokratischer und zielgerichteter gestalten. Die Länder können zu dem Vorhaben Stellung nehmen, bevor der Bundestag darüber abstimmt. Senatorin Stahmann hat hierzu eine Rede angekündigt.
Auch zur geplanten Wohngeldreform kann die Länderkammer morgen Stellung nehmen. Mit dem geplanten Wohngeld-Plus-Gesetz will die Bundesregierung ab 2023 Haushalte mit niedrigeren Einkommen mit Blick auf die steigenden Wohnkosten stärker unterstützen. Insb. ist eine erhebliche Ausweitung des Kreises der Berechtigten vorgesehen. Bürgermeisterin Dr. Schaefer hat hierzu ebenfalls eine Rede angekündigt.
Desweitern berät der Bundesrat morgen das Heizkostenzuschussgesetz, die Energiepreispauschale für Rentner und Versorgungsempfänger, die Änderung des Atomgesetzes mit dem befristeten Weiterbetrieb dreier Atomkraftwerke, die Finanzreform der gesetzlichen Krankenversicherung, das Jahressteuer- und Inflationsausgleichsgesetz sowie das fristverkürzt Stabilisierungsfondsgesetz.
Am morgigen Freitag wählt der Bundesrat zudem einen neuen Präsidenten, seine Stellvertreter:innen und neue Ausschussvorsitzende. Als Bundesratspräsident steht Erster Bürgermeister von Hamburg Dr. Peter Tschentscher zur Wahl. Der neue Präsident wird für das Geschäftsjahr 2022/2023 gewählt, was zum 1. November beginnt.
Die Beschlüsse erhalten Sie im direkt im Anschluss an die Sitzung des Bundesrats hier:
PDF - Beschlüsse der 1026. Sitzung des Bundesrates (pdf, 275.3 KB)
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