Den Dialog der Kulturen fördern – diesen Anspruch hat das Literaturfestival globale° in Bremen und Bremerhaven. Der Frage, welche Erfahrungen uns einen und miteinander verbinden, geht auch das Werk „Die Gedächtnislosen“ von Géraldine Schwarz nach, das aktuell auf der Shortlist des Europäischen Buchpreises steht. Im Rahmen eines Soft-opening zur globale° 2018 stellte die deutsch-französische Autorin ihr Buch an diesem Mittwoch (10.10.2018) in der gut besuchten Landesvertretung Bremen beim Bund in Berlin vor.
In ihrem Roman folgt Schwarz den Spuren ihres Großvaters, der während der NS-Zeit im Zuge der sog. Arisierung die Firma von einem jüdischen Besitzer übernommen hatte und sich nach dem Krieg weigerte, Entschädigungszahlungen zu leisten. Die Autorin verwebt ihre eigene Familiengeschichte über drei Generationen mit der europäischen Geschichte. In Ländern, in denen kaum Geschichtsaufarbeitung stattgefunden hat, so Schwarz, haben Rechtspopulisten umso mehr Erfolg.
[FETTAutorin im Gespräch mit Erziehungswissenschaftler Prof. Brumlik]
Im Gespräch mit dem Publizisten und Herausgeber der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ diskutierte die Journalistin und Dokumentarfilmerin ihre ebenso aktuelle wie provokante Thesen in der Landesvertretung Bremen beim Bund in Berlin.
Das Gruppenfoto zeigt Prof. Dr. Micha Brumlik (Erziehungswissenschaftler und Publizist), Libuse Cerná (Festivalleitung), Géraldine Schwarz (Autorin "Die Gedächtnislosen"), Moderator Christoph Sodemann und Frank Hanf (Landesvertretung Bremen in Berlin).